Einführung in die Barrierefreiheit in der Versicherungsbranche
Heute informieren sich die meisten jungen Menschen unter 50 Jahren online über Versicherungsprodukte und -dienstleistungen. Gleichzeitig erwarten sie rund um die Uhr digitalen Self-Service und eine schnelle Bearbeitung von Anfragen. Dies stellt eine große Chance für Versicherer dar, jedoch steht bereits die nächste Herausforderung bevor: Ab dem 28. Juni 2025 sind Versicherungsunternehmen gesetzlich verpflichtet, ihre digitalen Informationen und Services barrierefrei zu gestalten. Das 2021 verabschiedete „Barrierefreiheitsstärkungsgesetz“ (BFSG) hat zum Ziel, mehr Menschen Zugang zu digitalen Inhalten zu ermöglichen.
Obwohl viele Unternehmen diese Maßnahmen zunächst als zusätzliche Belastung empfinden könnten, ist Barrierefreiheit ein wichtiger, ernstzunehmender und unumgänglicher Schritt in der Digitalisierung. Darüber hinaus kann Barrierefreiheit einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstellen, wenn Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen frühzeitig umsetzen.
Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wurde im Jahr 2021 verabschiedet, um die Zugänglichkeit digitaler Informationen und Dienstleistungen zu verbessern. Zum ersten Mal verpflichtet es auch private Unternehmen in Deutschland, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten. Dies betrifft nicht nur Hersteller, Händler und Importeure bestimmter Produkte, sondern auch Online-Dienstleistungen, wie z.B. die Information über Versicherungsprodukte, deren Vertrieb sowie den Abschluss von Versicherungen über Unternehmenswebseiten.
Der Stichtag ist der 28. Juni 2025 — ab diesem Datum müssen alle in Umlauf gebrachten Produkte und Services barrierefrei sein, sonst drohen empfindliche Bußgelder bis zu 100.000 Euro.
Anforderungen an Versicherungsunternehmen
Das BFSG orientiert sich an den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die vier Prinzipien der Barrierefreiheit definieren: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit. Diese sollen sicherstellen, dass Web-Inhalte und digitale Angebote allen Nutzern unabhängig von körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen zugänglich sind.
Wahrnehmbarkeit
Informationen und Bestandteile auf einer Website müssen für alle Menschen zugänglich sein. Das bedeutet, dass Bilder mit Beschreibungen versehen werden und Alternativtexte vorhanden sein müssen. Zum Beispiel sollten Grafiken und Fotos klare und detaillierte Beschreibungen haben, die von Screenreadern gelesen werden können.
Bedienbarkeit
Alle Menschen, auch mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen, müssen eine barrierefreie Webseite leicht navigieren und mit allen Bestandteilen interagieren können. Dies kann durch klare Strukturierung, einfache Bedienelemente und eine intuitive Navigation erreicht werden.
Verständlichkeit
Sprache und Inhalt einer barrierefreien Website müssen für alle Menschen, auch für Nichtmuttersprachler oder Menschen mit Lernschwierigkeiten, leicht zu verstehen sein. Übersichtlich strukturierte Formulare und die Verwendung von „Leichter Sprache“ sind hierbei zentrale Elemente.
Vorteile der Barrierefreiheit für Versicherer
Barrierefreiheit ist keine bloße Maßnahme, die der Gesetzgeber vorschreibt und die es zu erfüllen gilt. Sie ist ein Ausdruck von sozialer Verantwortung und gleichzeitig eine Investition in eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft. Versicherungsunternehmen, die ihren Kunden schon jetzt den bestmöglichen Zugang zu Informationen und Services ermöglichen, umgehen nicht nur potenzielle Strafen und teure Bußgelder, sondern eröffnen sich vielmehr zahlreiche Potenziale:
Verbesserte Customer Experience (CX) und User Experience (UX)
Wenn Du die Struktur und Inhalte Deiner Angebote auf die bestmögliche Nutzbarkeit optimierst, verbesserst Du automatisch das Nutzererlebnis und zahlst auf Deine kommunikativen Ziele ein. Denn barrierefreie Angebote integrieren nicht nur sinneseingeschränkte Menschen. Du ermöglichst auch allen anderen Nutzern eine schnellere Lesbarkeit und möglichst einfache Interaktion mit Deinen Web-Inhalten.
Schnellere Auffindbarkeit in Online-Suchmaschinen
Wer bei Google oder anderen Suchmaschinen einen Suchbegriff eingibt, erwartet eine rasche Antwort. Erscheint ein passendes Ergebnis ganz oben in der Liste, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass darauf geklickt wird – statistisch gesehen sogar um das Zehnfache höher im Vergleich zu einem Ergebnis, das erst auf Platz zehn angezeigt wird. Ein entscheidender Faktor zur Steigerung der Reichweite Deiner eigenen Unternehmenswebseite ist die Barrierefreiheit. Indem Du Deine Webseite barrierefrei gestaltest – sowohl technisch, inhaltlich als auch visuell – wird sie für Suchmaschinen vollständig lesbar und somit besser bewertet. Dies erhöht die Reichweite und folglich aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Zahl der Seitenaufrufe.
Erweiterung der Zielgruppe
Barrierefreie Portale und Applikationen gewährleisten allen Menschen, ob mit oder ohne Handicap, den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen. Indem Du barrierefreie Services anbietest, öffnest Du Dich einem erweiterten Kundenkreis, der bisher möglicherweise aufgrund von Barrieren ausgeschlossen blieb.
Positive Reputation und attraktives (Employer) Branding
Nicht zuletzt ist Barrierefreiheit auch ein Kennzeichen für ein gesellschaftlich verantwortungsbewusstes Unternehmen. Indem Du aktiv Benutzerfreundlichkeit, Diversität und Inklusion unterstützt und sicherstellst, dass Deine digitalen Angebote für jeden zugänglich sind, demonstrierst Du, dass Du für die Bedürfnisse Deiner Kunden und Mitarbeiter einstehst. Markenbindung und -image werden so nachhaltig gestärkt.

Erste Schritte zur digitalen Barrierefreiheit für Versicherer
Der erste Schritt auf dem Weg zu digitaler Barrierefreiheit für Dein Versicherungsunternehmen ist die Evaluation des Status Quo. Der sogenannte BITV-Test ist hier die richtige Anlaufstelle. Mithilfe dieses 92-Punkte-Checks kannst Du überprüfen, ob Deine Website oder Applikationen die Anforderungen für Barrierefreiheit erfüllt und wo es gegebenenfalls Nachholbedarf gibt.
Barrierefreiheitstool implementiert von INSURVISION
Wir bei INSURVISION verstehen, dass die Umsetzung der BFSG-Anforderungen eine Herausforderung sein kann. Deshalb bieten wir ein umfassendes Barrierefreiheitstool, das Deine Webseite automatisch optimiert und barrierefrei macht. Unser Widget integriert Funktionen wie die automatische Vergrößerung der Texte für Personen mit Seheinschränkungen und das Vorlesen von Texten auf der Webseite für Nutzer, die Probleme beim Lesen haben. So stellen wir sicher, dass alle Deine Kunden Zugang zu Deinen Dienstleistungen haben, unabhängig von ihren individuellen Einschränkungen.
Mehr dazu findest Du unter: https://insurvision.de/barrierefreiheit-fur-versicherungsunternehmen-und-versicherer/
Vorlagen für Barrierefreiheitserklärungen für Versicherungen
Neben der technischen Optimierung Deiner Webseite bieten wir auch Vorlagen für Barrierefreiheitserklärungen an, die den unterschiedlichen Vorschriften der Bundesländer entsprechen. Diese Vorlagen erleichtern Dir das Ausfüllen der notwendigen Dokumente und sorgen dafür, dass Du alle rechtlichen Anforderungen erfüllst.

Begleitung durch den gesamten Prozess der Barrierefreiheit für Versicherer
Unsere Experten begleiten Dich von der Analyse bis zur vollständigen Umsetzung der BFSG-Maßnahmen. Wir bieten eine umfassende Unterstützung, die sicherstellt, dass Deine Webseite nicht nur den gesetzlichen Vorgaben entspricht, sondern auch die bestmögliche Nutzererfahrung bietet.
Maßnahmen zur Umsetzung
Falls Dein Unternehmen noch nicht ideal aufgestellt ist, ist jetzt die beste Zeit zu handeln. Denn die konsequente Einhaltung der Barrierefreiheit benötigt interne Kapazitäten und erfordert je nach Ist-Zustand sowie Optimierungspotenzial entsprechende Vorarbeit. Ein Lösungsansatz, der gleichzeitig die eigenen Ressourcen schont oder ergänzt, ist die frühzeitige Einbindung erfahrener IT-Dienstleister. Diese sind auf die barrierefreie Gestaltung verschiedener Portale und Applikationen spezialisiert, beraten Dich hinsichtlich nächster Schritte oder übernehmen die gesamte Umsetzungsverantwortung der Barrierefreiheit.
Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Technologische Innovationen und die zunehmende Relevanz von Barrierefreiheit werden in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Versicherungsunternehmen, die diese Entwicklungen frühzeitig aufgreifen und in ihre Strategien integrieren, können langfristig von einem Wettbewerbsvorteil profitieren.
FAQs
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ist ein 2021 verabschiedetes Gesetz, das private Unternehmen in Deutschland verpflichtet, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten. Es zielt darauf ab, die Zugänglichkeit digitaler Inhalte für alle Menschen zu verbessern.
Das BFSG betrifft Hersteller, Händler, Importeure und Anbieter von digitalen Dienstleistungen, einschließlich Versicherungsunternehmen, die ihre Produkte und Services online anbieten.
Das BFSG orientiert sich an den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und umfasst die Prinzipien Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit.
Barrierefreiheit verbessert die Nutzererfahrung, erhöht die Auffindbarkeit in Suchmaschinen, erweitert die Zielgruppe, steigert die Effizienz in der IT-Entwicklung und stärkt die positive Reputation des Unternehmens.
Ein erster Schritt ist die Durchführung eines BITV-Tests zur Evaluation des Status Quo. Weitere Maßnahmen umfassen die Einbindung von IT-Dienstleistern, regelmäßige Schulungen und die Integration von Barrierefreiheit in Unternehmensprozesse.
INSURVISION bietet ein umfassendes Barrierefreiheitstool, das Deine Webseite automatisch optimiert. Zusätzlich stellen wir Vorlagen für Barrierefreiheitserklärungen bereit und begleiten Dich durch den gesamten Prozess der Umsetzung der BFSG-Maßnahmen. Mehr dazu findest Du hier: https://insurvision.de/barrierefreiheit-fur-versicherungsunternehmen-und-versicherer/